Kinder und Jugend-Recht – Monat August
Das Recht auf eine intakte Umwelt
Derzeit findet sich noch kein explizit festgeschriebenes Recht auf eine intakte Umwelt in der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen. Allerdings lässt sich das Recht auf eine intakte Umwelt aus einigen anderen Artikeln der Konvention ableiten.
Hier ist etwa auf das Recht auf Leben zu verweisen, welches besagt, dass der Staat das Überleben und die bestmögliche Entwicklung der Kinder sicherstellen muss. Dieses Recht beinhaltet auch die Pflicht des Staates, das Recht auf Leben zu respektieren und durch positive Maßnahmen zu schützen.
Zusätzlich lässt sich das Recht auf eine intakte Umwelt aus dem Recht auf Gesundheit ableiten. Kinder und Jugendliche haben das Recht auf die bestmögliche Gesundheit. Dazu zählt etwa auch der Zugang zu sauberem Trinkwasser, was aufgrund des Klimawandels für viele Kinder in den nächsten Jahrzehnten vermehrt zu einem Problem werden könnte. Außerdem soll von staatlicher Seite durch entsprechende Programme die Unterernährung von Kindern beseitigt werden. Der Klimawandel hat bereits jetzt einen Einfluss auf die Lebensmittelversorgung. Viele Anbaugebiete werden früher oder später unfruchtbar und unbrauchbar sein. Des Weiteren kann in diesem Zusammenhang auch auf die Achtung der Privatsphäre verwiesen werden, denn durch den Schutz der Privatsphäre muss die individuelle Existenz und Selbstbestimmung der Kinder und Jugendlichen garantieren werden.
Um unseren Planeten zu schützen ist es wichtig, dass das Kinderrecht auf eine intakte Umwelt als eigenständiges Recht in die Kinderrechtskonvention aufgenommen wird.
Wieso ist dieses Recht in der heutigen Zeit wichtig?
Die voranschreitende Zerstörung unseres Planeten gehört zu den größten Bedrohungen der Menschheit. Die Klimastreiks unter dem Titel „Fridays for future“ haben gezeigt, dass das Problem des Klimawandels längst im Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen angekommen ist. Sie wissen ganz genau, dass wir handeln müssen, um unseren Planeten, so wie wir ihn jetzt kennen, zu schützen. Den Kindern und Jugendlichen sollte nicht die Aussicht auf eine lebenswerte Zukunft genommen werden. Daher ist es umso wichtiger, dieses zentrale Recht im Gesetz zu verankern. „Denn ohne Lebensgrundlage sind die besten Kinderrechte wirkungslos, ohne Lebensgrundlage ist alles nichts.“